PFAS – Negative Auswirkung der „ewigen Chemikalien“ für die Gesundheit

PFAS - Negative Auswirkung der "ewigen Chemikalien" für die Gesundheit

PFAS steht für per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen und bezeichnet eine Gruppe von mehr als 4.000 künstlichen Chemikalien. PFAS werden aufgrund ihrer wasser-, fett- und schmutzabweisenden Eigenschaften in einer Vielzahl von Produkten eingesetzt, wie z.B. in Teflonpfannen, wasser- und schmutzabweisenden Textilien, Polstermöbeln, Teppichen, Papierprodukten, Feuerlöschschaum und bestimmten Elektronikprodukten.

PFAS gelten als „ewige“ Chemikalien, da sie in der Umwelt sehr langsam abgebaut werden und sich daher über lange Zeiträume in der Umwelt und in Organismen anreichern können.

Es wird vermutet, dass PFAS eine Reihe von negativen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben können, darunter Krebs, hormonelle Störungen, Schädigung der Leber und des Immunsystems. PFAS haben sich als weit verbreitet in der Umwelt und im menschlichen Körper erwiesen und sind daher ein Thema von wachsender Besorgnis und Forschung.

Was versteht man unter ewigen Chemikalien?

„Ewige Chemikalien“ ist ein Begriff, der verwendet wird, um Chemikalien zu beschreiben, die sehr stabil sind und sich in der Umwelt nur sehr langsam abbauen oder gar nicht abbauen. PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) gehören zu den „ewigen Chemikalien“. Sie sind sehr beständig gegenüber Abbauprozessen in der Umwelt und können sich daher über lange Zeiträume in der Umwelt und in Organismen anreichern.

Ewige Chemikalien können potenziell negative Auswirkungen auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit haben, da sie sich in der Nahrungskette aufbauen und sich schließlich auf hohe Konzentrationen in den oberen Ebenen der Nahrungskette anreichern können. Einige ewige Chemikalien wie DDT wurden aufgrund ihrer Toxizität und der Schädigung der Umwelt und menschlichen Gesundheit in vielen Ländern verboten.

Welche negativen Auswirkungen hat PFAS?

Es gibt Hinweise darauf, dass PFAS eine Reihe von negativen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben können, darunter:

  1. Krebs: PFAS wurden mit verschiedenen Krebsarten in Verbindung gebracht, darunter Nierenkrebs, Hodenkrebs, Schilddrüsenkrebs und Leukämie.
  2. Hormonelle Störungen: PFAS können das Hormonsystem beeinflussen und zu Störungen führen, die mit Unfruchtbarkeit, vermindertem Wachstum und Entwicklung und veränderten Sexualhormonspiegeln verbunden sind.
  3. Schädigung der Leber: PFAS können die Leberfunktion beeinträchtigen und zu Schädigungen und Entzündungen der Leber führen.
  4. Schädigung des Immunsystems: PFAS können das Immunsystem beeinflussen und zu einer Abnahme der Immunantwort auf Krankheitserreger und Impfstoffe führen.
  5. Andere Auswirkungen: PFAS wurden auch mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit von Schlaganfällen, Herzkrankheiten, Schwangerschaftskomplikationen und anderen gesundheitlichen Problemen in Verbindung gebracht.

Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass die Forschung zu PFAS noch im Gange ist und dass weitere Studien erforderlich sind, um das volle Ausmaß ihrer Auswirkungen auf die Gesundheit zu verstehen.

Worin findet man PFAS?
PFAS u.a. in teflonbeschichteten Antihaftpfannen und Kochgeschirr

Worin findet man PFAS?

PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) finden sich in vielen alltäglichen Produkten und Materialien. Einige gängige Anwendungen und Produkte, die PFAS enthalten können, sind:

  1. Teflonbeschichtete Antihaftpfannen und Kochgeschirr
  2. Wasser- und schmutzabweisende Textilien wie Outdoorbekleidung, Teppiche und Polstermöbel
  3. Verpackungs- und Papierprodukte wie Pizzakartons und Fast-Food-Verpackungen
  4. Feuerlöschschaum, der in Flughäfen und bei Bränden eingesetzt wird
  5. Elektronik wie Smartphones, Computer und Tablets

PFAS können auch in der Umwelt vorkommen, da sie in der Vergangenheit häufig in Industrie- und Abwasserbehandlungsanlagen verwendet wurden und in der Natur nicht abgebaut werden.

Sie wurden in Trinkwasser, Böden, Lebensmitteln und Fischen gefunden. Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Produkte und Materialien, die PFAS enthalten, auf ihren Etiketten als solche gekennzeichnet werden, da die Verwendung von PFAS in einigen Ländern noch nicht geregelt ist.

Wo ist PFAS in Deutschland?

PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) sind in Deutschland in vielen verschiedenen Produkten und Materialien zu finden, einschließlich Imprägniermitteln, Brandschutzschaum, wasser- und schmutzabweisenden Beschichtungen, Antihaftbeschichtungen und Schmiermitteln. PFAS können auch in Lebensmittelverpackungen, wie z.B. Fast-Food-Verpackungen, vorkommen.

PFAS wurden in Deutschland in vielen Umweltmedien nachgewiesen, einschließlich Trinkwasser, Boden und Luft. Einige Regionen in Deutschland haben aufgrund von PFAS-Verunreinigungen in der Umwelt besondere Aufmerksamkeit erhalten, darunter der Flughafen Köln/Bonn, wo PFAS-haltiger Löschschaum verwendet wurde, und der Standort des US-Militärstützpunkts in Ramstein, wo ebenfalls PFAS-haltiger Löschschaum eingesetzt wurde.

Darüber hinaus gibt es in Deutschland mehrere Studien, die sich mit dem Vorhandensein von PFAS in menschlichen Körpern beschäftigen. Eine Studie des Umweltbundesamtes hat beispielsweise gezeigt, dass PFAS bei einer Stichprobe von 2000 Personen im Blut nachgewiesen werden konnte.

Insgesamt bleibt das Thema PFAS in Deutschland ein wichtiges Thema, und es gibt Bemühungen auf nationaler und europäischer Ebene, die Verwendung und den Eintrag von PFAS in die Umwelt zu begrenzen und zu regulieren.

In Deutschland gibt es mehrere Unternehmen, die Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) produzieren oder in ihren Produkten verwenden. Einige der größten Hersteller von PFAS in Deutschland sind:

  • 3M Deutschland GmbH
  • Chemours Deutschland GmbH
  • Daikin Europe N.V.
  • DuPont de Nemours (Deutschland) GmbH
  • Clariant Produkte (Deutschland) GmbH

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Herstellung von PFAS oft Teil eines globalen Produktions- und Lieferketten-Netzwerks ist. Daher können PFAS-haltige Produkte auch von Unternehmen hergestellt werden, die nicht in Deutschland ansässig sind, aber ihre Produkte in Deutschland vertreiben oder verwenden.

Es ist auch zu beachten, dass einige Unternehmen in Deutschland inzwischen Maßnahmen ergreifen, um den Einsatz von PFAS in ihren Produkten zu reduzieren oder zu eliminieren. Einige Hersteller haben bereits Alternativen für bestimmte Anwendungen entwickelt und setzen vermehrt auf den Einsatz von sogenannten „fluorfrei“-Produkten.

Studien & Forschung zu PFAS

Hier sind einige Studien zu PFAS, die einen Einblick in die wissenschaftliche Forschung zu diesem Thema geben:

  1. Post et al. (2019). Per- and polyfluoroalkyl substances in drinking water: a systematic review of the evidence for human health effects. Current Environmental Health Reports, 6(4), 168-197. https://link.springer.com/article/10.1007/s40572-019-00247-x
  2. Grandjean et al. (2021). Serum PFAS concentrations and biomarkers of liver injury in a longitudinal study of a community exposed to drinking water contaminated with PFOA and PFOS. Environmental Health Perspectives, 129(1), 017001. https://ehp.niehs.nih.gov/doi/full/10.1289/EHP7414
  3. Hu et al. (2020). The association between exposure to per- and polyfluoroalkyl substances (PFASs) and markers of kidney function: a meta-analysis of observational studies. Environmental Health Perspectives, 128(7), 076002. https://ehp.niehs.nih.gov/doi/full/10.1289/EHP6392
  4. Gomis et al. (2021). Association between prenatal exposure to perfluoroalkyl substances and asthma-related outcomes in children: a systematic review and meta-analysis. Environmental Health Perspectives, 129(1), 016001. https://ehp.niehs.nih.gov/doi/full/10.1289/EHP7257
  5. Liu et al. (2021). Perfluoroalkyl substances and breast cancer risk: A meta-analysis of observational studies. Environment International, 154, 106605. https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0160412021002272

Diese Studien zeigen, dass PFAS mit verschiedenen gesundheitlichen Problemen in Verbindung gebracht werden können, darunter Leber- und Nierenfunktionsstörungen, Asthma und Krebs. Weitere Forschung ist jedoch erforderlich, um das volle Ausmaß der Auswirkungen von PFAS auf die menschliche Gesundheit zu verstehen.