Haglundverse – Ursachen & Behandlung des Versen-Überbeins

Haglundverse - Ursachen & Behandlung des Versen-Überbeins

Die Haglundferse, auch bekannt als „Haglund-Exostose“ oder „Haglund-Syndrom“, ist eine schmerzhafte Erkrankung, bei der sich an der Rückseite des Fersenbeins eine knöcherne Ausziehung bildet. Diese Ausziehung kann sich entzünden und Schmerzen verursachen, insbesondere beim Tragen von Schuhen, die Druck auf die betroffene Stelle ausüben.

Symptome

Die Haglundferse oder das Haglund-Syndrom verursacht typischerweise Schmerzen und Beschwerden im Bereich der Ferse und des Fersenbeins. Die Symptome können von Person zu Person variieren, aber im Allgemeinen umfassen sie:

  1. Schmerzen an der Rückseite der Ferse: Der Schmerz tritt in der Regel direkt über der Achillessehne auf, wo sich die knöcherne Ausziehung befindet.
  2. Schwellung und Entzündung: Die betroffene Stelle kann anschwellen und entzündet sein.
  3. Druckschmerz: Beim Tragen von Schuhen, die auf die Haglundferse drücken, kann der Schmerz verstärkt werden.
  4. Rötung und Überwärmung: Die Haut über der betroffenen Stelle kann gerötet und wärmer als die umgebende Haut sein.
  5. Eingeschränkte Beweglichkeit: Die Schmerzen und Entzündungen können die Beweglichkeit des Fußes und des Knöchels einschränken.
  6. Schmerzen beim Gehen und Laufen: Aktivitäten, die den Fersenbereich belasten, können Schmerzen verursachen und das Gehen und Laufen beeinträchtigen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Symptome einer Haglundferse oft schrittweise auftreten und sich im Laufe der Zeit verschlimmern können. In einigen Fällen kann es zu Komplikationen wie Achillessehnenentzündungen oder Bursitis (Entzündung der Schleimbeutel) kommen, die die Beschwerden weiter verstärken können.

Wenn Sie Symptome einer Haglundferse bemerken oder anhaltende Schmerzen im Fersenbereich haben, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und eine geeignete Behandlung einzuleiten. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können dazu beitragen, weitere Komplikationen zu vermeiden und die Symptome zu lindern.

Ursachen – Wie kommt es zur Haglundverse?

Die Haglundferse oder das Haglund-Syndrom wird in der Regel durch wiederholte Reizung und Druck auf die Ferse verursacht. Die genauen Ursachen können variieren, aber hier sind einige mögliche Faktoren, die zu dieser Erkrankung beitragen können:

  1. Anatomische Veranlagung: Einige Menschen haben von Natur aus eine Verdickung oder Ausbildung eines Knochens an der Rückseite des Fersenbeins, was das Risiko für eine Haglundferse erhöhen kann.
  2. Falsches Schuhwerk: Tragen von engen, harten oder schlecht sitzenden Schuhen mit hohen Absätzen, die Druck auf die Ferse ausüben, kann zu Reizungen und Entzündungen führen.
  3. Überpronation des Fußes: Eine Überpronation, bei der der Fuß zu stark nach innen rollt, kann die Reibung an der Ferse erhöhen und zur Entwicklung einer Haglundferse beitragen.
  4. Aktivitäten mit wiederholtem Fersenkontakt: Bestimmte Sportarten oder Aktivitäten, die ständiges Aufkommen oder starke Belastung der Ferse erfordern, können die Entwicklung einer Haglundferse begünstigen.
  5. Entzündliche Arthritis: Entzündliche Gelenkerkrankungen wie rheumatoide Arthritis können ebenfalls das Risiko für eine Haglundferse erhöhen.
  6. Verletzungen: Eine Verletzung der Ferse, wie ein Schlag oder ein harter Stoß, kann die Entwicklung einer knöchernen Ausziehung begünstigen.
  7. Eng anliegende Achillessehne: Eine eng anliegende und verspannte Achillessehne kann zu einer Reizung des Fersenbeins führen.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht jeder mit den oben genannten Risikofaktoren zwangsläufig eine Haglundferse entwickelt. Die Entstehung dieser Erkrankung ist oft multifaktoriell, und verschiedene Faktoren können zusammenwirken, um die Beschwerden zu verursachen.

Wenn Sie Symptome einer Haglundferse haben, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, der eine genaue Diagnose stellen und eine angemessene Behandlung empfehlen kann. Eine rechtzeitige Behandlung kann dazu beitragen, die Symptome zu lindern und mögliche Komplikationen zu vermeiden.

Die Diagnose einer Haglundferse erfolgt in der Regel durch eine Kombination von klinischen Untersuchungen, Anamnese des Patienten und bildgebenden Verfahren.

Diagnose

Die Diagnose einer Haglundferse erfolgt in der Regel durch eine Kombination von klinischen Untersuchungen, Anamnese des Patienten und bildgebenden Verfahren. Hier sind einige Schritte, die ein Arzt üblicherweise unternimmt, um eine Haglundferse zu diagnostizieren:

  1. Anamnese: Der Arzt wird den Patienten nach seinen Symptomen und der Krankengeschichte befragen. Fragen nach Art und Ort der Schmerzen, Dauer der Beschwerden, möglichen Auslösern oder vorangegangenen Verletzungen werden gestellt.
  2. Klinische Untersuchung: Der Arzt wird den betroffenen Fuß und die Ferse genau untersuchen. Dabei wird er nach Schwellungen, Rötungen, Überwärmung und Druckempfindlichkeit suchen.
  3. Palpation: Durch das Abtasten der betroffenen Stelle kann der Arzt feststellen, ob eine knöcherne Ausziehung an der Rückseite des Fersenbeins vorhanden ist.
  4. Beweglichkeitstests: Der Arzt kann verschiedene Beweglichkeitstests durchführen, um die Beweglichkeit des Fußes und des Knöchels zu überprüfen.
  5. Bildgebende Verfahren: Um die Diagnose zu bestätigen und den Grad der Veränderungen am Fersenbein genau zu beurteilen, können bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen oder eine Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt werden. Diese Untersuchungen zeigen die knöcherne Ausziehung und ermöglichen es dem Arzt, andere mögliche Ursachen für die Beschwerden auszuschließen.
  6. Differentialdiagnose: Der Arzt wird andere mögliche Ursachen für Fersenschmerzen ausschließen, wie zum Beispiel Fersensporn, Achillessehnenentzündung oder Bursitis.

Eine genaue Diagnose ist wichtig, um eine angemessene Behandlung einzuleiten und mögliche Komplikationen zu vermeiden. Nach der Diagnose wird der Arzt eine individuelle Behandlungsstrategie empfehlen, die auf den spezifischen Bedürfnissen des Patienten basiert.

Behandlung – Was tun bei einer Haglundverse?

Die Haglundferse, auch bekannt als „Haglund-Exostose“ oder „Haglund-Syndrom“, ist eine schmerzhafte Erkrankung, bei der sich an der Rückseite des Fersenbeins eine knöcherne Ausziehung bildet. Diese Ausziehung kann sich entzünden und Schmerzen verursachen, insbesondere beim Tragen von Schuhen, die Druck auf die betroffene Stelle ausüben.

Hier sind einige Maßnahmen, die bei einer Haglundferse helfen können:

  1. Schuhwerk anpassen: Tragen Sie Schuhe, die im Bereich der Ferse eine weiche Polsterung haben und nicht auf die Haglundferse drücken. Vermeiden Sie Schuhe mit harten, starren Fersenpartien oder hohen Absätzen.
  2. Entzündungshemmende Medikamente: Nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAIDs) wie Ibuprofen können Schmerzen und Entzündungen lindern. Beachten Sie jedoch die Dosierung und mögliche Nebenwirkungen, und konsultieren Sie bei Bedenken Ihren Arzt.
  3. Eispackungen: Kühlende Eispackungen können die Entzündung reduzieren und vorübergehend Schmerzen lindern. Legen Sie das Eis in ein dünnes Tuch und tragen Sie es für etwa 15-20 Minuten auf die schmerzende Stelle auf.
  4. Physiotherapie: Ein Physiotherapeut kann Übungen und Behandlungen empfehlen, um die Muskulatur um die Ferse zu stärken und die Beweglichkeit zu verbessern.
  5. Schonen: Reduzieren Sie übermäßige Belastung und Aktivitäten, die die Schmerzen verschlimmern könnten.
  6. Orthopädische Einlagen: Spezielle Einlagen oder Schuhpolsterungen können den Druck auf die Ferse reduzieren und Schmerzen lindern.
  7. Lokale Injektionen: In einigen Fällen kann ein Arzt lokale Kortikosteroid-Injektionen verabreichen, um Entzündungen und Schmerzen zu reduzieren.
  8. Stoßwellentherapie: Diese nicht-invasive Behandlung kann bei einigen Patienten eine Linderung der Symptome bringen.

Wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichend wirksam sind oder die Schmerzen chronisch werden, kann eine chirurgische Entfernung der knöchernen Ausziehung (Exostose) in Betracht gezogen werden. Dies ist jedoch in der Regel die letzte Option, wenn andere Behandlungen nicht erfolgreich waren.

Es ist wichtig, einen Arzt aufzusuchen, um die genaue Diagnose zu stellen und eine individuelle Behandlungsstrategie zu entwickeln, die auf Ihre spezifischen Symptome und Bedürfnisse zugeschnitten ist.

Quellen und Studien

Vgl. Potocnik et al. (2019): Differenzialdiagnose des Fersenschmerzes. In: Der Orthopäde (3), S. 270.

Vaishya R, Agarwal AK, Azizi AT, Vijay V. Haglund’s Syndrome: A Commonly Seen Mysterious Condition. Cureus. 2016 Oct 7;8(10):e820.

Tu P. Heel Pain: Diagnosis and Management. Am Fam Physician. 2018 Jan 15;97(2):86-93.

Pargeon M, Tjiattas-Saleski L. Haglund deformity of the posterior heel. J Osteopath Med. 2023 Apr 17;123(7):365-366.

Vgl. Kuhn, Gerdes-Kuhn & Küster (2007): Das Cinderella-Schuh-Syndrom. In: FußSprung (1), S. 28.